Eine Hochzeitsfeier kann schnell ins Geld gehen, denn der Teufel steckt auch hier im Detail. Darum ist es wichtig, das vorab alle möglichen Kostenpunkte klar und verständlich sind, um mit größerer Verlässlichkeit sein Hochzeitsbudget berechnen zu können. Nur so können böse Überraschungen vermieden werden.
Kosten mit denen ihr rechnen müsst:
Die wohl wichtigsten Faktoren für deine Gesamtkosten ist die Art, wie ihr feiern wollt und mit welcher Anzahl von Gästen. Eine gute Feier-Location berechnet inkl. Speisen und einer Basis an Getränken 80 bis 150 EUR pro Gast. Eine Feier mit 80 Gästen hat in diesem Fall also bereits eine Grundsumme von 6.400 — 12.000 EUR, je nach Anspruch. Hier bekommt also das Pro Kopf Budget eurer Hochzeit eine wichtige Bedeutung.
Zudem sind folgende unverzichtbare Kostenfaktoren zu beachten:
- Gebühren für Standesamt, Eheschließung und Kirche
- Brautkleid + Anzug
- Trauringe
Ebenfalls sind in den meisten Fällen für Paare folgende Faktoren nicht unwichtig:
- Fotograf/in
- Friseur/in / Visagist/in
- DJ / Musiker
- Papeterie
- Dekoration
- Hochzeitsauto
- Tanzkurs
Unterschätzte Kostenfaktoren
Auch wenn es wie eine Selbstverständlichkeit klingt — die meisten Paare heiraten zum ersten Mal. Was erst mal lustig klingt ist aber häufig das Problem, mit dem wir Dienstleister konfrontiert werden. Denn die Paare trifft die Hochzeitswelt oft völlig unvorbereitet — und das betrifft eben auch die Preise der einzelnen Dienstleister. So kann es schon einmal passieren, dass sich Paare sehr über die Preise der Dienstleister wundern, die von dieser Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Natürlich gibt es auch immer Dienstleister im Hobbybereich, die für günstiges Geld zu buchen sind. Hier sinkt mit dem Preis jedoch eben häufig auch die Professionalität und Zuverlässigkeit.
Dienstleister, wie Fotografen, DJs und Musiker sind teilweise auf Hochzeiten spezialisiert und verfügen über einen hohen Grad an Professionalität und Erfahrung. Zudem arbeiten sie ausschließlich mit Verträgen und bieten darüber hinaus auch viele Sicherheiten.
Ein Rechenbeispiel zum Verständnis
Um zu verstehen, warum für verschiedene Dienstleister im Hochzeitsbereich teils hohe Preise anfallen, lohnt es sich an dieser Stelle einmal einen tieferen Einblick in die Arbeit eines Dienstleisters zu bieten. In diesem Fall betrachten wir einmal beispielhaft den Hochzeitsfotografen.
Häufig begleitet dieser nämlich den gesamten Tag, mit einer Reportagezeit von rund 8 Stunden. Dabei schießt er nicht selten um die 3000–5000 Fotos. Diese muss er anschließend noch aussortieren, nachbearbeiten und dem Paar irgendwie zur Verfügung stellen. Dafür gehen nicht selten 2–3 Tage Arbeit ins Land, je nach Anspruch. Die Arbeit ist also nicht beendet, wenn dieser Abends nach Hause fährt.
Der Fotograf begleitet aufgrund dieses Aufwands oft nur eine Hochzeit pro Woche und arbeitet selten außerhalb der klassischen Saison, denn im Winter feiern weniger Menschen ihre Hochzeit im großen Rahmen. So muss er in der Saison (ca. 6 Monate) den Lebensunterhalt für ein Jahr einnehmen. Wenn dies beispielsweise 18.000 EUR sind (also pro Monat ein Gehalt von 1.500 EUR), muss er trotzdem jährlich das Doppelte (36.000 EUR) einnehmen, um alle Abgaben (Steuer, Sozialversicherungen, Krankenkassenbeitrag) zahlen zu können, denn 50% seiner Einnahmen werden ihm vom Staat und anderen Einrichtungen weggenommen. Das muss er in 24 Hochzeiten schaffen, was ein Preis von 1.500 EUR pro Hochzeit bedeutet.
Und so geht es nicht nur dem Hochzeitsfotografen. Jeder Dienstleister hat andere Herausforderungen, die seinen Preis beeinflussen. Vielleicht hilft dir dieses Beispiel um ein besseres Verständnis für die Preisgestaltung der Dienstleister aufzubauen und letztlich mit besserem Gewissen dein Hochzeitsbudget berechnen zu können.



Jetzt aber — Das Hochzeitsbudget berechnen
Der beste Weg ist sich zunächst ein realistisches Bauch-Budget zu notieren. Dieses sollte noch nicht in Stein gemeißelt sein, denn es gibt noch zu viele Wissenslücken, um jetzt schon realistisch und fix das Hochzeitsbudget zu berechnen. Dies führt letztlich nur zu Frust.
Im Laufe der Recherchen und Gespräche mit Dienstleistern wird sich das Budget verschieben und letztlich besser kalkulieren lassen. Und je mehr Verständnis und Wissen ihr aufbaut, desto besser lassen sich die einzelnen Punkte bewerten. Auch entwickelt ihr im Laufe der Recherchen auch ein Gefühl dafür, welche Faktoren den Preis bei den Dienstleistern beeinflussen und könnt entscheiden an welchen Punkten ihr ggf. spart oder bewusst nicht spart.
Spätestens jetzt solltet ihr alle Faktoren in einer Liste aufführen und durchrechnen. Das geht zunächst grob, aber mit der Zeit sollet ihr detaillierter werden. Wichtig ist vor allem, dass ihr eine gute Einschätzung habt, ob das von Euch gesteckte Budget wirklich passt oder ihr Euch ggf. finanzielle Unterstützung suchen solltet. Auch nicht vergessen dürft ihr, dass Eure Gäste Euch mit Geldgeschenken unterstützen werden. Das solltet ihr natürlich beim Hochzeitsbudget berechnen mit Vorsicht genießen, denn die Höhe der Summe ist euch ja noch nicht bekannt.
Letztlich kann ich Euch nur noch einen letzten Tipp geben: Gönnt Euch am Ende eine tolle Sache, die nicht in Eurem Budget liegt — aber nur eine. Warum? Weil euch der Stolz darüber immer in Erinnerung bleiben wird, nicht aber, dass ihr damit ein wenig Euer Budget gesprengt habt. Denn der finanzielle Aufwand dafür wird mit der Zeit verwässern, die Freude darüber aber nicht.