EIN GEDANKENSPIEL
Stellt Euch folgende Situation vor:
Ihr öffnet die Augen — es ist Euer Hochzeitstag. Ihr seid aufgeregt, wisst nicht, was der Tag für Euch bereit hält. Das Gewusel beginnt — das ganz natürliche Chaos. Das Kleid hängt bereit, Mama ist aufgeregt, Papa weiß nicht wohin mit sich. Die Frisörin klingelt, breitet sich aus, beginnt mit der Arbeit an Euch.
Es klingelt erneut und Euer Hochzeitsfotograf erscheint in der Türe. Ihr freut Euch ihn zu sehen und er beginnt mit seiner Arbeit. Doch irgendwie ist ihm alles zu unaufgeräumt und er beginnt Dinge zur Seite zu räumen, die die Frisörin aber gerade braucht. Dann sollt ihr Euch bitte umsetzen, damit das Licht besser ausgenutzt werden kann. Er bittet Euch ständig in die Kamera zu lächeln und lustige Grimassen zu ziehen.
Ihr seid fertig. Der extra geschmückten Wagen steht bereit. Ihr wollt einsteigen, doch der Hochzeitsfotograf bittet Euch kurz noch einmal aus- und einzusteigen, weil er den Moment verpasst hat. Bei der Gelegenheit schießt er noch zwei, drei Portraits, bei denen ihr bitte den Arm auf das Auto lehnen und in die Kamera lächeln sollt. So oder ähnlich geht es weiter und irgendwie habt ihr nicht das Gefühl, dass es gut läuft, denn ständig bittet Euch der Fotograf alles anders zu machen. Ständig müsst ihr alles langsam machen, oder gar wie eingefroren stehenbleiben.
Eine ziemlich nervige Vorstellung, oder? So habt ihr Euch den Tag eigentlich nicht vorgestellt.
WENN DER FOTOGRAF FALSCHE PRIORITÄTEN SETZT
Die Gedanken an so ein Vorgehen sind doch irgendwie grausam, oder? Aber leider ist es Realität im Geschäft der Hochzeitsfotografie. Häufig sind es gerade die unerfahrene Fotografen, leider oft aber auch professionelle Fotografen, die an einer Hochzeit nicht an das Brautpaar und die Gäste denken, sondern an ihr Bild.
Das Ergebnis: Die Motive sind vielleicht so, wie er sie sich vorgestellt hat. Aber irgendwie merkt ihr auf jedem Foto, dass Ihr Euch nicht wohl gefühlt habt und ihr dauernd künstlich lacht. Und ihr denkt Euch — Schade. Selbst wenn die Bilder atemberaubend sind — sind es die Fotos wert, dass man dafür einen kompletten Tag lang nicht sich selbst sein durfte? Ausgerechnet auch noch an dem Tag, an dem genau das am Wichtigsten gewesen wäre?
AUTHENTIZITÄT HEISST ALS FOTOGRAF ZURÜCKZUSTECKEN
Aus meiner Sicht hat ein Hochzeitsfotograf zwei Aufgaben: Unauffällig sein und gute Fotos machen. Er ist an dem Tag eine unwichtige Person mit einer wichtigen Aufgabe. Er ist kein Teil der Gesellschaft und hat in deren Mitte eben die Aufgabe die Geschichte des Tages zu erzählen — so wie sie passiert ist und nicht so, wie er es will.
Das bedeutet gleichzeitig auch, dass wir als Hochzeitsfotograf ständig zurückstecken müssen. Wie oft denke ich mir: Mist, wäre ich doch jetzt dort drüben — das wäre das bessere Bild… Aber ich bin es nicht. Und ich muss trotzdem tolle Fotos aus der Situation machen können. “Halt Stop — nicht bewegen” zu rufen und die Hochzeit wegen mir pausieren ist halt eben auch keine Option. Und das gilt im Großen, wie auch im Kleinen.
Es gehört viel Erfahrung, Feingefühl und ein bisschen Glück dazu die Momente so zu erwischen, wie sie sind. Aber es ist meine Aufgabe genau das zu leisten. Denn dafür werde ich gebucht.
Wie ihr einen solchen Fotografen findet und die oben beschriebenen meidet, findet ihr in meinem anderen Artikel.
Ich bin als Hochzeitsfotograf international, wie national, z.B. in Essen, Düsseldorf und Neuss, unterwegs und kann durch die Vielfalt der unterschiedlichen Reportagen auf viel Erfahrung zurückgreifen. Meldet Euch gerne, wenn ihr euch darüber unterhalten wollt. Ich berate euch gern!